Ernesto Escobar de Tijuana ist im echten Leben nicht nur gelernter Gitarrist, sondern auch Trommler, Sänger, Texter, Produzent und er reitet hin und wieder auch gern mal mit einem Surfbrett über die Köpfe seines Publikums hinweg. Beispielsweise während eines Konzertes seiner deutschlandweit bekannten und äußerst erfolgreichen Rockband, The Bosshoss. Unter dem Pseudonym ERNESTO E.D.T präsentiert sich der Musiker nun zudem auch erstmals offiziell als Maler.

Sein Mentor und Kunstlehrer von der privaten Schule Pindl in Regensburg soll es gewesen sein, der Ernesto E.D.T. dazu gebracht hat, sich nicht allein auf die klingenden Töne zu konzentrieren, sondern sich zudem auch auf Farbtöne einzulassen. "Denn" - so behauptete E.D.T.`s Entdecker- „jeder ist ein Künstler, und das in allen Lebensbereichen“. Dafür, dass der Kunstmentor aus Regensburg an seinen jungen Schützling glaubte, ihn motivierte und ihm zudem vermittelte, dass „jeder Mensch seine Kreativität entwickeln und einfach loslegen soll“, ist E.D.T. seinem Lehrmeister noch heute dankbar. So hat E.D.T. damals nicht nur „einfach losgelegt“, sondern darüberhinaus weitergemacht und sich -auch nach bestandenem Kunstabitur und insbesondere während seiner tourfreien Zeiten- malerisch betätigt.

Die Themen seiner Werke kreisen um die Dinge, mit denen E.D.T. sich auch in seiner Musik stets auseinandersetzt. Insbesondere Personen, die Ihn begleiten oder denen er begegnet ist, beschäftigen ihn -nach wie vor- auch während seiner gestalterischen Prozesse. Vielleicht erkennt der unvoreingenommene Betrachter erst auf den zweiten Blick, dass in E.D.T.`s Bildern überwiedend Gesichter auftauchen? Ob erkennbares Portrait oder abstraktes Gemälde, E.D.T. sieht sich als „Gesichter-Sammler“.

Um die gewünschten Emotionen in seine Bilder zu transportieren, sind E.D.T. die passenden Farben wichtig, die oftmals auch von der mannigfaltigen Natur seines Heimatlandes, Madagaskar, erzählen. Ob roter Lehm, grüne Reisterrassen, der tiefblaue Himmel oder die grauen Lemuren, der Inselstatt vor der afrikanischen Südostküste präsentiert sich äußerst farbenfoh und abwechslungsreich. So greift E.D.,T. bei der Verwendung mit verdünnten Acrylfarben auf Papier oder der großen Leinwand, bevorzugt zu kräftigem Gelb, leuchtendem Rot, Orange, Blau und Grau, sowie zu Erdtönen: Grün, Braun Ocker oder Beige. Aber auch „Nichtfarben“, wie Schwarz, Weiß, Gold und Silber finden immer wieder Verwendung in den Werken E.D.T.`s. Neben der Coleur ist auch das Thema Matrialmix für E.D.T. ein elementares künstlerisches Ausdrucksmittel. Das beweist er auch explizit in seinem aktuellen Gemäldezyklus, „Lack und Leder“, der erstmals in der Kunstgalerie KNST werkstatt in München ausgestellt wurde.

Auf sanfte Art und Weise setzt sich der Künstler hier mit seinen Lieblingsmaterialien, Lack und Leder, auseinander. Nicht nur klamottentechnisch hat sich dieser Materialmix als zuverlässiger und passender Begleiter im Touralltag des Musikers bewährt, auch die Bespannung seines meistbeanspruchten und -berührten Musikinstruments, der aus seinem Heimatland importierten Trommeln (Djembe), besteht aus echtem Ziegenleder. Anstatt die geplatzten Lederfelle seiner Trommeln zu entsorgen, verarbeitet E.D.T. diese nachhaltig auch in seinen Bildern. So trägt jedes Bild E.D.T.s künstlersiche Handschrift gleich im doppelten Sinne.